IT-Spezialist Adesso hakt 2023 ab und blickt optimistisch in die Zukunft

Ein IT-Spezialist steht mit einem Laptop in der Hand in einem Rechenzentrum voller Server
Foto: Gerd Altmann via Pixabay

Der Dortmunder IT-Dienstleister Adesso (WKN: A0Z23Q) hat die vorläufigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2023 vorgelegt. Auf der Umsatzseite läuft das Geschäft weiterhin gut: Die Einnahmen konnten gegenüber dem Vorjahr um 26 % auf 1,136 Mrd. Euro gesteigert werden.

Schon aus den Quartalsergebnissen im vergangenen Jahr wurde klar, dass Adesso vor allem im ersten Halbjahr ein Problem auf der Kostenseite hatte. Auch wenn das zweite Halbjahr besser war, läuft das operative Ergebnis EBITDA bei 80 Mio. Euro und damit in der Mitte des angepassten Prognosekorridors aus. Das ist ein Rückgang um 13,9 % gegenüber 2022. Allerdings fiel die EBITDA-Marge mit 9,3 % im zweiten Halbjahr deutlich besser aus als die 4,6 % in den ersten sechs Monaten. Das ist ein guter Trend, der vom vierten Quartal mit einem Wachstum beim Umsatz und operativen Ergebnis von jeweils 23 % gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres bestätigt wurde. Im letzten Jahresviertel konnten die Umsätze gegenüber dem Vorjahr und Vorquartal auf einen neuen Rekordwert von 302,2 Mio. Euro gesteigert werden. Das EBITDA wurde um 23 % auf 26,5 Mio. Euro verbessert, was einer EBITDA-Marge von 8,8 % entspricht.

Geringe Auslastung der Mitarbeiter drückt auf das Ergebnis von Adesso

Verantwortlich für den Rückgang beim EBITDA im Gesamtjahr war hauptsächlich eine Auslastungsschwäche der Mitarbeiter, da Adesso wegen der Sorge um den Mangel an Fachkräften über den aktuellen Bedarf hinaus eingestellt hatte. Zudem fielen die Lizenzverkäufe gegenüber dem Rekordjahr 2022 schwächer aus als erwartet. Ferner belasteten die Einführung eines neuen ERP-Systems sowie Mehraufwand aus zwei Festpreisprojekten das operative Ergebnis.

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Schließlich fielen im Jahr noch höhere Abschreibungen und Zinszahlungen an. Da auch der Steueraufwand kaum sank, bleibt unterm Strich ein Nettogewinn von 3,4 Mio. Euro nach 28,8 Mio. Euro im Vorjahr übrig. Das Ergebnis je Aktie errechnet sich mit 0,49 Euro nach 4,40 Euro im Jahr 2022.

Dass 2023 ein Übergangsjahr war, zeigt der optimistische Ausblick des Managements. Die Einführung des ERP-Systems trägt bereits jetzt zu einer spürbaren Verbesserung des Working Capital Managements bei. Der Anstieg des Working Capitals betrug 2023 lediglich 6 % (Vorjahr: 36 %) und verlief damit deutlich unterproportional zum Umsatz. Dies resultiert in einer zum Jahresende mit 48,3 Mio. Euro gegenüber den ersten neun Monaten 2023 stark gesenkten Nettoverschuldung sowie einer deutlichen Verbesserung des freien Cashflows. Trotz der schwierigen konjunkturellen Lage ist der Vorstand von den weiteren Wachstumsaussichten für die IT-Branche gerade wegen der anhaltenden Nachfrage nach Digitalisierungslösungen überzeugt. Für 2024 wird für den Umsatz eine zweistellige Wachstumsrate auf mehr als 1,25 Mrd. Euro erwartet. Das EBITDA soll bei verbesserter Profitabilität auf 110 bis 130 Mio. Euro zulegen. Das Management lässt die Aktionäre mit einer um 5 auf 70 Cent erhöhten Dividende am Ergebnis teilhaben.

Adesso bleibt für uns weiterhin eine Kaufempfehlung, zumal die Aktie auf die positiven Aussichten für 2024 bisher nicht reagiert hat.

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Was das Unternehmen macht

Adesso bietet IT-Dienstleistungen (Beratung, Individualsoftware) an und erwirtschaftet dort knapp 80 % des Umsatzes. Hinzu kommt das Segment IT-Solutions (Standardsoftware) mit einem Umsatzbeitrag von 20 %.

Wo liegen die größten Chancen?

Die Digitalisierung von Wirtschaft und Verwaltung ist ein Riesenthema, aus dem sich massive Chancen für Adesso ergeben.

Wo liegen die größten Risiken?

Es gibt viele Anbieter von IT-Dienstleistungen und damit einen heftigen Wettbewerb. Darüber hinaus ist die Gewinnung von gutem Personal schwierig. Adesso gibt viel Geld für neu eingestelltes Personal aus. Es muss gelingen, diese Mitarbeiter besser auszulasten.

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